Endlich kamen Zane und Atticus wieder. Letzterer hatte den Älteren beruhigt und beschwichtigt.
Atticus unterbrach Chazz gerade beim Vorlesen.
>>Wie weit seit ihr? Habt ihr mehr heraus gefunden?<<
>>Ich bin grad auf was gestoßen, was uns helfen könnte.<<, meinte Chazz.
>>Dann les’ es vor.<<, bat der Braunhaarige und setzte sich neben Zane auf das Sofa, auf dem Rechal schon saß.
>>Zane, du hast hier ein paar Interviews eingepaßt, aber es ist nicht sehr viel geschrieben, nur Notizen, obwohl du Andeutungen machst. Was heißt zum Beispiel... hier: Die Befragte macht den Eindruck, mehr in Erfahrung bringen zu können, ehe ich abreisen muss?<< Er drehte das Blatt um. >>Und ne Telefonnummer ist auch drauf.<<
>>Ruf sie an.<<, schlug Jaden vor. >>Oder konnte sie dir noch was sagen?<<
>>Dann hätte er es doch hier rein geschrieben, Idiot.<<, gab Chazz einen Seitenhieb.
>>Sie anzurufen ist nicht nötig. Ich wusste, dass ihr darauf kommen würdet. Sie ist auf der Insel, und um ehrlich zu sein bin ich eben zu ihr. Sie steht vor der Tür – und hat mehr in Erfahrung gebracht.<<, sagte Zane, und stand auf um die Tür zu öffnen. Zum Glück waren die Lehrerzimmer die einzigsten Räume, en denen man sie wirklich nicht belauschen konnte.
Ein Mädchen trat ein, ungefähr sechzehn Jahre alt. Blondrote Haare reichten ihr bis zu den Hüften, und in ihrem Gesicht leuchteten große, grüne Augen. Sie trug einen weißen Rock, und ein dunkles Top. Einen Pulli hatte sie sich um die Hüfte gelegt. Als Rechal sie ansah lächelte er. >>Décembre!<<, sagte er und umarmte sie, als sie sich zu ihm bückte.
>>Wie bekloppt sind Franzosen eigentlich?<<, flüsterte Chazz düster vor sich hin.
>>Hast du was gesagt?<<, flüsterte Jaden ihm überraschend ins Ohr, sodass er sofort aufsprang. Als der Jüngere kicherte, warf er ihm einen bösen Blick zu.
>>Zu mir sagte sie immer, sie hieße Justice.<<, meinte Zane.
>>Ihr Spitzname.<<, erklärte Rechal.
>>Ich hoffe, dass ihr Name jetzt bringt was er verspricht.<<, seufzte der Blauhaarige und setzte sich wieder. Décembre setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
>>Kann sie ausreichend Deutsch*(im Anime eher japanisch/amerikanisch)?<<, fragte Jaden vorsichtig.
>>Erstens, dürfen sowieso nur Franzosen mit auf die Fahrt, die sich ausreichend verständigen können, und zweitens, mein lieber Jaden, sitzen hier im Raum mindestens zwei Personen, die genug Französisch verstehen.<<, antwortete Atticus für das Mädchen, welches lächelte.
>>Ich kann genug Deutsch*(s.o.), danke.<<, sagte Décembre. >>Ich habe lange geübt.<< Sogar ihren Akzent konnte sie gut verbergen.
>>Ähm, wenn man dann fragen darf, hast du noch was herausgefunden?<<, fragte Chazz.
>>Über den Orden, ja? Eine Menge.<<
Rechal wurde rot um die Nase. Er hatte zwar auch alles versucht, aber er war nie soweit gekommen wie dieses Mädchen. >>Was weißt du über ihn?<<
>>Ich habe herausgefunden, dass sie einen Meister haben. Sie nennen ihn Patron in ihren Gangs, L’escroc in den Clans und in den Clubs ist er schlichtweg Le menteur. Es ist schrecklich, jeden Tag hat er Feten geschmissen, auf denen junge Mädchen kämpfen mussten. Ich habe nie verloren, nur deshalb sitze ich noch hier. Ich habe herausgefunden, dass er neunzehn Jahre alt ist, schwarze Haare hat und ziemlich unauffällig sein soll. Innerhalb weniger Minuten kann er eine Organisation schmeißen, das zieht einem glatt den Boden unter den Füßen weg. Er ist ein Genie. Allerdings erzählt man sich, dass er nie Duelle spielt, er aber ein Deck haben soll, dass einen vor dem Spielende tötet. Jeder, der ihn angeschwärzt, angemacht oder belogen hat, war spätestens zwölf Stunden später mausetot.<<
>>Der Meister seines Faches, der Betrüger und der Lügner. Schwarze Haare, neunzehn Jahre, unauffällig? Wenn er auf dieser Insel ist, wird er nicht weit kommen.<<, sagte Zane und sprang auf. >>Komm, Atticus, wir überprüfen die Unterlagen der Austauschschüler.<<
Schon waren sie weg.
Jaden seufzte. Die Stimmung war angespannt. Sie hatten eine Spur, sogar eine ziemlich gute. Trotzdem wäre es dem Braunhaarigen jetzt lieber gewesen, auf seinem Zimmer zu sein und friedlich schlafen zu können. Kaum hatte er daran gedacht, kippte er auch schon um.
>>Jaden?<<, fragte Chazz, sog den Atem scharf ein und kniete sich zu dem Jüngeren.
>>Er ist nur erschöpft. Er hat viel zu wenig geschlafen, hat er mir erzählt. Ein paar Stunden ungestörter Schlaf, und er ist wieder fit.<<, beruhigte Rachel Chazz.
Der Schwarzhaarige seufzte, und hob den Jüngeren hoch. Décembre sprang auf und hielt Chazz die Tür auf. >>Merci.<<, sagte der Junge.
Also trug Chazz Jaden in ihr gemeinsames Zimmer. Ein Hilfsbereiter Schüler war zur Stelle als er gerade etwas für seinen Lehrer besorgen sollte, und hielt Chazz die Tür für ihr gemeinsames Zimmer auf. >>Danke.<<, bedankte sich der Schwarzhaarige auch hier.
>>Kein Problem, Kumpel. Alles klar mit dem?<< Der Schüler blieb in der Tür stehen, als Chazz Jaden auf sein Bett verfrachtete.
>>Ja, er ist nur müde.<<
>>Okay. Man sieht sich.<< Der Schüler schloss die Tür, und Chazz war mit Jaden alleine.
<Hätte ich ihn lieber auf die Krankenstation bringen sollen? Er wäre ausgerastet...>
Chazz kniete sich an das Kopfteil von Jadens Bett. Er sah dem Braunhaarigen direkt ins Gesicht. Ein kleines Lächeln zierte das müde Gesicht, das blaue Auge lud zum schmunzeln ein. Auch die Lippe sah noch nicht so gut aus. Trotzdem viel Chazz zum ersten Mal etwas auf: Jaden war erwachsen geworden. Er war nicht nur gewachsen, hatte etwas längere Haare bekommen und sie so behalten, aber seine Gesichtszüge wären nicht mehr jugendlich. Süß, aber nicht mehr naiv und kindlich, wie sie es waren als er den Jungen kennengelernt hatte. Und seine Augen schienen noch dunkler geworden zu sein. Ein wunderschöner Farbton, der die innere Stärke der Person widerspiegelte.
>>Du solltest schlafen.<<, sagte Chazz leise.
Jaden schloss die Augen kurz für ein paar Sekunden. >>Ich will nicht.<<
>>Es tut dir aber gut, vertrau mir.<<
>>Tu ich doch.<<
Chazz behielt diese Worte. <Er vertraut mir?>
>>Schlaf.<< Eigentlich hatte Chazz Angst vor einer Zurückweisung, dennoch faste er sich ein Herz und strich den Jüngeren über die Wange. Jaden lächelte und schloss die Augen, sodass Chazz die Hand zurück nahm.
>>Mach weiter.<<, kam ein leiser Befehl als Reaktion darauf.
Chazz hatte ein Grinsen von einem Ohr zum andern. <Du weißt gar nicht, wie glücklich mich das macht...>, dachte Chazz und seufzte innerlich. Also streichelte er wie gewünscht den Jüngeren noch ein paar Mal über die Wange.
>>Weißt du was?<<, fragte er.
>>Nein.<<, kam es zurück. >>Was?<<
>>Grün steht dir nicht.<< Chazz musste über seine Worte schmunzeln und Jaden kicherte amüsiert. >>Ich weiß.<<
Chazz sah das grüne Hemd von Rechal an, dass er kritisierte. Gerne hätte er Jaden angeboten ihm beim umziehen zu helfen, doch an seine Hintergedanken wollte er nicht denken. Dieser Moment war mehr als unpassend für die ganze Geschichte.
>>Chazz?<<, fragte Jaden und machte die Augen wieder auf.
>>Ja?<<
>>Magst du mich?<<
Chazz musste lachen, wurde aber ernst. >>Ja, ich mag dich. Sehr sogar.<<
>>Obwohl du heute schon zweimal sauer auf mich warst?<<
>>Obwohl ich heute schon dreimal sauer auf dich war, ja.<<
>>Dreimal?<<
>>Naja, ich verzeihe dir.<<
>>Ich dir auch.<<
Verwundert sah Chazz Jaden an. >>Was verzeihst du mir?<<
>>Von mir aus alles...<<, sagte Jaden langsam, und Tränen glitzerten plötzlich und überraschend in seinen Augen, >>wenn du mir verzeihst dass ich so dumm war... und gesagt hab, dass du ein Lügner bist, dass ich gesagt hab, dass ich dich hasse und dich nie wieder sehen will, dass ich gesagt habe, dass du dich aus meinen Angelegenheiten raushalten sollst, und dass ich gesagt habe, dass du unfair wärest, aber ich war unfair zu dir.<< Volle Tränen rollten aus seinen Augen und seine Stimme zitterte.
>>Verzeih mir, dass ich dich ignoriert habe, dass ich unsere Freundschaft geleugnet habe, verzeih mir dass ich so unausstehlich bin und immer nerve...<<
>>Jaden...<<, flüsterte Chazz etwas fassungslos und nahm ihn in den Arm, als er sich aufrichtete. Er drückte den Jüngeren fest, und strich ihn beruhigend übers Haar. Jaden krallte sich in die dünne Sommerjacke der Blues. >>Beruhige dich, ist schon gut...<<, flüsterte der Ältere ihm ins Ohr. Schnell wurde Jaden ruhiger, und die Tränen verebbten so plötzlich, wie sie gekommen waren.
>>Bitte verzeih mir...<<, sagte Jaden ganz leise.
>>Wie könnte ich nicht?<<, fragte Chazz und seufzte. Jaden drückte sich enger an den Schwarzhaarigen, der die Wärme des Körpers positiv annahm.
>>Ich mag dich auch sehr gerne, Chazz.<<, flüsterte Jaden. Chazz war nur noch glücklich. Zwei Tage zusammen wohnen, und schon waren sie wieder Freunde... es ging klar bergauf.
Jaden sah auf, und Chazz genau in die Augen.
Oder waren sie eher mehr als Freunde?
>>Darf ich... ich dich...<< Jaden wurde rot um die Nase, was einen ziemlichen Kontrast zu dem Blau seines Auges und dem Grün seines Hemdes gab.
>>Was?<<
Jaden schluckte, sah weg, und lehnte sich wieder an den Brustkorb des Größeren.
>>Hey, was darfst du?<<
>>Egal...<<
>>Hm?<<
>>Vergiss es...<<
>>Nein. Was ist los?<<
Jaden schwieg beharrlich.
>>Dann verzeih ich dir doch nicht.<<
>>Das ist unfair.<<, sagte Jaden sofort und sah ihm wieder in die Augen. Ihre Nasenspitzen waren keine zwei Zentimeter von einander entfernt.
>>Dann sag was los ist. Was wolltest du mich fragen?<<
Zuerst sah es so aus, als wollte Jaden nichts sagen, doch dann nuschelte er irgendetwas.
>>Was?<<
>>Ich hab gesagt... gefragt... ob ich... dich...<<, er atmete tief ein, und stieß es heraus: >>Küssen darf?<<
>>Du willst mich küssen?<< Chazz schmunzelte.
>>Lach mich nicht aus.<<
>>Ich lach dich nicht aus. Ich freue mich nur.<<
>>Worüber? Dass ich dich küssen will?<<
>>Tu‘s doch einfach, wenn du’s willst. Du weißt doch, wie ich dazu stehe. Und du weißt, dass ich nur zu dir so stehe, oder?<< Er lächelte.
Jaden schluckte. >>Ich weiß.<< Aber er lächelte. Beide schlossen die Augen, und kamen sich Millimeter um Millimeter näher, als es plötzlich piepste.
Chazz sprang auf. >>DAS IST DOCH JETZT NICHT WAHR?!<<, tobte er. Er holte den Kommunikator aus seiner Tasche und schlug ihn auf: >>WAS?!<<
>>Äh... wir haben jemanden gefunden, der auf die Beschreibung passt...<<
>>NA UND?! DESHALB STÖRST DU MICH?!<<
>>Ja... Schaff Jaden her, und beeil dich.<<
>>VERGISS ES! WEGEN SO EINEM SCHEIß MUSST DU ANRUFEN?! ICH GLAUBS NICHT!!<<
Er schmiss den Kommunikator gegen die gegenüberliegende Zimmerwand, wo er zersprang und sich auf seinem Bett verteilte.
Chazz ließ die Schultern hängen.
>>So viel Pech hab nur ich...<<
Jaden lächelte mitleidig und schmunzelte gleichzeitig. So schön konnte sich wirklich nur Chazz aufregen.
Der Schwarzhaarige drehte sich zu dem Jüngeren um. >>Ich muss los.<<
>>Ja.<< Jaden lächelte, worauf Chazz gleich etwas rot wurde. Eben war der Kleinere schwächer gewesen, und Chazz hatte sich nicht schämen müssen, doch mit seinem Charme und der Frechheit im Blick war Jaden wieder stärker, und Chazz fühlte sich etwas unterlegen.
>>Bis... nachher.<<, sagte Chazz schnell und war aus dem Zimmer verschwunden.
Jaden ließ sich in sein Kissen fallen.
>>Wie steh ich denn jetzt zu ihm? Gerade war es mehr als klar, aber... jetzt?<<, flüsterte er. Viele Gedanken tobten lange in seinem Kopf umher, und schlief über die Fragen in seinem Kopf hinweg ein.
>>Wer ist es?<<, fragte Chazz sofort als er in das Studierzimmer trat. Zane saß am Schreibtisch, Atticus lehnte sich an diesen an. Rechal und Décembre saßen auf dem Sofa.
>>Es gab unter den 67 Schülern genau 14 19-Jährige. Sieben sind Mädchen. 3 von diesen anderen 7 sind schwarzhaarig. Und zwei sind als Aufreißer und Unruhestifter bekannt. Bleibt ein 19-Jähriger, der schwarze Haare hat und unauffällig ist.<<, sagte Zane, und schob die Akte unter seiner Hand auf die andere Seite des Schreibtisch. Chazz schlug die Mappe auf.
>>Lloyd de Cleuo.<<, las Chazz.
>>Match!<<, rief Atticus. >>Krallen wir ihn uns.<<
Chazz wollte schon losstürmen, da hielt ihn plötzlich jemand fest. Es war Rechal.
>>Was?<<
>>Du kannst da nicht einfach so rein maschieren. Von fünf Franzosen sind mindestens vier auf seiner Seite. Wir brauchen einen Plan. Entkommen kann er uns so wie so nicht.<<
>>Wenn ihr ihn da nicht unterschätzt.<<, sagte Décembre nachdenklich.
>>Was meinst du damit?<<, fragte Chazz das Mädchen.
>>Man sagt dass Le Menteur Einfluss bis in die oberste Regierung hat. Also müsste er theoretisch nur einen Anruf tätigen, und jemand würde ihn mit einer Yacht abholen.<<
>>Na klasse, das sagst du jetzt!<<, fluchte der Schwarzhaarige.
>>Außerdem wird er wahrscheinlich alle seine Leute auf uns hetzen, wenn er bemerkt dass wir an ihm dran sind. Das heißt dann Reality-Duels voraus...<<, seufzte Zane.
>>Und so gute Duellanten haben wir nicht. Naja, doch ein paar gute Kaliber, aber gerade Mal ne Hand voll vielleicht. Und Jaden kann nicht spielen...<<, meinte Atticus.
>>Mist!<< Chazz trat gegen die Tür. >>Dann sind wir glatt machtlos?!<<
>>Im Prinzip müssten wir ihn einfach nur überraschen.<<, meinte Zane.
>>Älter als neunzehn ist da doch keiner, oder? Und mehr als die Hälfte sind Mädchen. Was ist wenn wir stürmen, und uns keinen Duellen stellen? Wir laufen an den gefährlichen Typen vorbei oder schlagen sie K.O., und dann haben wir ihn!<<, meinte Chazz aufgeregt. >>So könnten wir ihn überraschen!<<
>>Chazz...<<, sagte Rechal langsam.
>>Wir könnten ihm heimzahlen was er getan hat, und wenn er weg wäre und nie nach Frankreich zurück käme, würden sie dort diese Art des Spiels vergessen!<<
>>Chazz, hör mal zu....<<
>>Leute, das ist doch der Plan, oder? Wir können ja schlecht was anderes mit ihm machen, und...<<
>>CHAZZ!<<, donnerte Zane, und alle waren still.
>>Rechal will dir etwas Wichtiges und Entscheidendes erklären.<<
Rechal ergriff das Wort. >>Danke. Chazz, hör mal, du hast noch nie eins dieser Reality-Duels gesehen oder gar gespielt, richtig?<<
Chazz nickte. >>Und?<<
>>Dann weißt du auch nicht, nein, dann kannst du gar nicht wissen, dass man Reality-Duels nicht ablehnen kann. Lehnst du die Herausforderung nämlich ab, fährst du zur Hölle.<<
>>Und zwar im Ein-Uhr-Zug in der ersten Klasse. Man spielt Reality-Duels mit einer Hardware, welche die Monster real macht. Sie würden einfach ihr stärkstes Monster aufrufen, und es würde dich zermalmen, zerstückeln oder verbrennen. Steht alles in meiner Studie, Chazz.<<, fügte Zane direkt hinten dran.
Chazz schluckte. >>Also... sollen wir gegen mindestens fünfzig Duellanten spielen, ehe wir den Kerl kriegen können? Und bei jedem Spiel steht unser Leben auf dem Spiel?<<
>>Du wirst sowieso keins dieser Duelle spielen, Chazz.<<, sagte Atticus gelassen.
>>Was?! Wieso nicht?<<, fragte der Schwarzhaarige sofort.
>>Weil wir es dir nicht erlauben. Wenn jemand spielt, dann höchstens ich und Zane, sowie die Lehrer.<<
>>Hallo?! Ich bin volljährig, ihr könnt mir nichts verbieten.<<
Niemand sagte etwas.
>>Und außerdem, wie wollt ihr mit fünf Mann fünfzig schlagen bevor der Typ abhaut? Und übrigens: Jaden hat auch schon eins gespielt, und er ist nicht volljährig. Das war seine kleine >Prügelei<.<<, trotze Chazz und packte somit sein Ass aus.
>>Atticus? Tust du mir einen Gefallen?<<, fragte Zane ruhig.
>>Was denn?<<
>>Berichte dem Kollegium, dass der Unterricht abgebrochen werden muss. Schicke alle Schüler in ihre Zimmer. Alle. Sie vertrauen mir, und wenn du ihnen sagst, wir wissen was hinter der Prügelei steckt, dann geht das klar. Und sag ihnen, sie sollen eine Meldung raus geben: Wer sich ohne ausdrückliche Erlaubnis aus seinem Zimmer entfernt wird sofort suspendiert. Sag, es ist am sichersten für die Schüler. Und sag ihnen, sie sollen draußen vor dem Gebäude zusammen kommen. Schnell, wenn’s geht. Code C23.<<
>>WAS?!<<, schrie Chazz aus. >>Das könnt ihr nicht machen!<<
>>Es wird bereits gemacht. Man vertraut Zane vollkommen, und er wird schon als nächster Direktor gehandelt. Man wird diese Anordnungen befolgen.<<, sagte Atticus, und verließ den Raum.
>>Geht lieber in eure Zimmer. Chazz, du auch.<< Zane sah den Schwarzhaarigen warnend an, als er keine Anstalten machte, dem Beispiel von Rechal und Décembre, die schnell verschwanden, folge zu leisten.
Chazz kam an der Schreibtisch. >>Du weißt genau, und zwar mehr als genau, dass wenn Jaden das zu Ohren kriegt, und ich schwöre dir, dass wird er, nie im leben auf dem Zimmer bleiben wird. Er wird euch folgen – und wahrscheinlich wird er den Typen besiegen müssen, an dem du gescheitert bist.<<
>>Wenn du mir drohen willst, Chazz, muss ich dich warnen – es ist der falsche Zeitpunkt, und ich habe keine Zeit für deine Späße. Geh auf dein Zimmer – sofort!<< Zanes Stimme war eiskalt, und Chazz konnte seinen Freund in diesem Moment unter der Meter dicken Eisschicht nicht erkennen.
Widerwillig, mit tausenden von brennenden Worten auf den Lippen, drehte sich Chazz um und lief aus dem Zimmer.
>>Idiot.<<, meinte Zane.