Traumland Australien - Reality-Duel gegen Sonne und Mond

Weiter gehts ^^ Viel Spaß beim lesen!!

 

>>Halt! Warte Mal!<<

Chazz und Atticus waren schon über fünf Gänge weiter ins Innere des Gebäude eingedrungen. Sie befanden sich nach einer Treppe schon ein komplettes Stockwerk tiefer als Jaden, was der Schwarzhaarige erst jetzt bemerkte.

>>Was denn?<<, fragte Atticus.

>>Jaden! Er ist nicht mitgekommen!<<

>>Nein! So ein Mist! Wir müssen weiter!<<, fluchte der Braunhaarige.

>>Das geht nicht, wir müssen zurück! Wir müssen ihn holen!<<, drängte Chazz.

Atticus seufzte. >>Dann geh ihn holen. Ich geh alleine weiter.<<

>>Aber ich find doch gar nicht mehr zurück!<< Ein ganzer Schwall Unmut klang heftig in Chazz’ Stimme mit.

Atticus schüttelte den Kopf, was Chazz allerdings nicht sehen konnte. Er sagte: >>Chazz, dann warte hier bis er nachkommt! Entweder du kommst mit, oder du bleibst hier. Es ist deine Entscheidung.<<

Chazz wollte zwar einen Moment überlegen, doch dann hetzte der Ältere: >>Was ist jetzt? Kommst du nun oder wartest du?<<

>>Ich warte.<<, sagte Chazz entschlossen.

>>Gut. Wir sehen uns!<<, hörte der Schwarzhaarige, und direkt danach Schritte.

>>Halt, warte! Woher weißt du eigentlich, dass er hier entlang ist?!<<, rief Chazz hinterher, und er hörte noch etwas, dass ziemlich nach Zanes Namen klang.

>>Na klasse.<<, stöhnte er. >>Und wie soll ich mich darauf verlassen, dass Jaden hierher findet?<< Er seufzte. Den Weg zur Treppe würde er noch finden. Vielleicht sollte er besser dort warten? Chazz entschied sich dafür und rannte zurück durch die dunklen Gänge.

Mittlerweile hatten sich Jaden und Zane schon bis in die Nähe des Treppenhauses vor getastet. Mit dem Sehen durch das Armband, dass sich Jaden nach einigen Gedankengängen auch nicht erklären konnte, war es schon nicht mehr so gruselig im Dunkeln. Und vor allem war er ja nicht alleine. Zwar war Zane gerade ziemlich sauer, da ihm kurz vorher erst wieder eingefallen war, dass er es den Schülern verboten hatte zu kommen, trotzdem wartete er an Ecken immer wieder auf den Jüngeren.

>>Na komm, ich hab Atticus in den Keller geschickt, wir müssen gleich die Treppe runter.<<, erklärte Zane, und zeigte für Jaden in einen gut sichtbaren Weg mit großen Flügeltüren am Ende.

>>Beeilen wir uns.<<, sagte Jaden unwillkürlich leise, und ließ den Größeren voran gehen.

Mit schnellen Schritten waren sie hinten an den Türen, und Zane hielt sie für Jaden auf. Obwohl er diese Wege nicht kannte, war er nicht sehr vorsichtig und rannte sofort los, ehe Zane ihn warnen konnte. Trotz des Sehvermögens war er weg.

Mit einem großen Schreck des fehlenden Bodens an der erdachten Stelle schrie Jaden auf, und stolperte die Treppe volle Kanne hinunter.

>>Jaden!<<, rief Zane erschrocken hinterher, und am Ende der Stufen hörte er ein komisches Geräusch. Er kam hinterher, und war von dem Bild erstaunt was sich ihm da bot.

Anscheinend hatte Jaden sich noch einigermaßen fangen können, denn er klebte förmlich an der Wand. Erst auf den zweiten Blick erkannte der Blauhaarige, dass da noch etwas zwischen Jaden und der Wand war – und zwar ziemlich eingequetscht.

>>Hilfe...<<, röchelte Chazz, und als sich Jaden von der Wand abstieß, sackte Chazz schwer atmend auf den Boden.

Jaden entschuldigte sich sofort und bückte sich zu dem älteren Jungen hinunter. >>Alles okay?<<

>>Nein...<<, kam es schwach zurück.

Zum Glück sah Chazz nicht, dass Jaden rot wie eine Tomate war.

>>Kein Wunder, du hast ihm mit einem Schlag die Luft aus dem Brustkorb gepresst. Ihm kann es gerade gar nicht gut gehen.<<, seufzte Zane. Was Jaden alles für Sachen machte...! Nach diesem gewaltigen Schrecken musste der Referendar erstmal durchatmen. >>Wo ist Atticus?<<, fragte er dann.

Chazz war mittlerweile dank Jaden wieder auf den Beinen, noch schwer am Luft holen. >>Er wollte alleine vorgehen...<<, sagte der Schwarzhaarige.

>>Wie bitte?!<<, fuhr Zane den Jüngeren an, >>Du hast ihn allein gehen lassen?! Sag mal spinnst du eigentlich?!<<

Jaden sah, wie Chazz zusammenzuckte.

>>Er wollte nicht warten.<<, flüsterte er.

>>Das ist kein Grund ihn alleine zu lassen! Idiot!<< Zielstrebig lief Zane auf die Tür zu und schmiss sie mit einem gezischten >>Verdammt!!<< auf.

>>Wir müssen hinterher.<<, sagte Jaden.

>>Ja, schon klar.<<, antwortete Chazz leicht entnervt. >>Aber was ist dem über die Leber gelaufen, bitte?<<

>>Er ist sauer, weil wir doch hier sind.<<, meinte Jaden. Aber er wusste ja mittlerweile auch, dass Zane eine Schwäche für Atticus hatte. Er fragte sich, ob Chazz das auch wusste... aber er war doch dabei gewesen! In Gedanken schalt Jaden sich für so einen dummen Denkfehler.

Er hielt für Chazz die Tür auf, und nahm ihm am Arm. >>Sag mal, siehst du eigentlich was?<<, fragte Chazz darauf verwundert.

Was er nicht sehen konnte, war ein großes Grinsen und ein Nicken, und als Jaden das bemerkte, sagte er schnell: >>An den schwarzen Armbändern sind Knöpfe, mit denen man sehen kann.<<

>>Wie soll das gehen?<<, fragte Chazz skeptisch.

>>Keine Ahnung, es funktioniert aber. Nun komm schon, sonst ist Zane auch weg.<<

Chazz spürte, wie Jaden seine Hand nahm, und sein Handgelenk nach dem Armband abtaste. Als er es hatte, wurde Chazz blendend weiß vor Augen, sodass er leicht stöhnte.

>>Cool, oder?<<, hörte und sah er Jaden dann auch sagen und grinsen, als sich sein Blick klärte.

>>Ja.<<, stimmte er zu und zusammen rannten sie Zane hinterher.

Doch die Rechnung hatten sie leider zu Recht ohne ihr Wissen um den Bauplan des Gebäudes gemacht. Sie hatten Zane aus den Augen verloren, und standen nun irgendwo im Nichts. Wo der Keller war? Waren sie nicht schon drin? Beide wussten es nicht. Chazz und Jaden standen irgendwo in einem dunklen Gang, ganz alleine...

Vom schnellen hin und her rennen waren beide am Keuchen, und sie stützten sich an den Wänden ab.

>>Verdammt! Warum haben die hier nicht mal Wegweiser eingebaut? Wäre viel praktischer...<<, motzte Jaden verbittert.

>>Also denkt doch mal logisch, hier sollen doch eigentlich nur Leute rein, die sich hier auskennen. Gehören wir dazu? Nein.<< Chazz wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war unglaublich heiß in seinen schon dünnen Sachen, aber er hatte die Vermutung, dass die Heizrohre für die Bodenheizungen durch die Kellerwände liefen, und die Gänge aufheizten. Die Luft war stickig, und kaum Sauerstoff schaffte es bis in ihre Lungen.

>>Aber weißt du, was ich nicht verstehe?<<

>>Was denn, Chazz?<<

>>Dass Zane und Atticus sich nach ein paar Wochen als Referendare hier unten schon so gut auskennen.<<

>>Ach, genau das hab ich Zane gefragt. Er meinte, er und Atticus wären hier früher rum gelaufen.<<

>>Es ist verboten!<<, sagte Chazz empört.

>>Wir tun‘s doch auch gerade. Egal! Wir müssen jetzt weitersuchen.<<, sagte Jaden schließlich. >>Vielleicht stecken sie in Schwierigkeiten.<<

>>Vielleicht?<<, fragte Chazz mit Betonung hinterher.

>>Na komm schon!<< Jaden ging auf Chazz zu, und nahm seine Hände. >>Wir finden sie, und wir kommen hier heil wieder raus. Vertrau mir einfach.<<

Chazz wollte schon Einspruch erheben, da Jaden zum Beispiel ja schon verletzt war, und ihre Situation doch etwas sehr ausweglos erschien, doch er sah wie Jaden den Kopf schüttelte, und den Finger auf seine Lippen legte. >>Komm.<<, sagte Jaden leise und nahm den Finger von Chazz‘ Lippen, jedoch nur um sich durch seine Lippen zu ersetzen. Sofort breitete sich ein wohliges Kribbeln in Chazz Bauch aus, das jedoch zu schnell wieder aufhörte. Es ebbte ab, weil Jaden den Kuss wieder gelöst hatte, was Chazz zum Seufzten brachte. Jaden ergriff seine Hand, und zog ihn mit den Flur entlang. >>Kannst du das nochmal machen?<<

>>Nur, wenn du endlich mal kommst!<<, lachte Jaden und legte einen Gang zu, wobei er Chazz mit sich riss. Der Schwarzhaarige holte auf, und Jaden ließ seine Hand beim Rennen fallen, bis sie an der nächsten Ecke stehen bleiben mussten.

>>Geradeaus oder Rechts?<<, fragte Jaden etwas verloren. Schon die letzten paar Male hatte er sich entschieden und hatte immer daneben gelegen.

>>Geradeaus. Immer auf dem Weg bleiben.<<

>>Okay...<<, stieß Jaden aus. Seine neu verletzte Schulter machte ihm mächtig zu schaffen, und jeder Stop tat ihm ungemein gut, was er vor Chazz allerdings verbarg.

Sie gingen geradeaus weiter, und kamen an einer großen Tür aus, die einen Spalt geöffnet war.
>>Da scheint Licht aus der Tür!<<, flüsterte Chazz. Sie waren mucksmäuschenstill, und dennoch hörten sich nichts. >>Sollen wir?<<, fragte der Schwarzhaarige und Jaden nickte. Chazz riss die Tür auf, und es war gleißend helles Licht, dass ihnen in die Augen strömte und den Sonnenbrilleneffeckt der Armbänder aufhob.

>>Was...?<<, fragte der Braunhaarige noch geblendet, als er Chazz schreien hörte. Er nahm den Arm vor seinen Augen weg, mit dem er sie abgeschirmt hatte, und sah dasselbe wie sein Freund.

Auf die große Halle war anscheinend die komplette Stromzufuhr gerichtet worden. Es war eine Duellarena für Doppelduelle, und auf der roten Seite triumphierte Rechal – zusammen mit einem Mädchen, dass sie nicht kannten. Was Chazz zum schreien gebracht hatte, war allerdings etwas anderes – auf der Grünen Seite der Arena lagen Zane und Atticus.

Sofort folgte Jaden Chazz, der auf die beiden Freunde zu rannte. Der Schwarzhaarige ließ sich vor Zane auf die Knie fallen, und Jaden tat dasselbe bei Atticus.

>>Was ist passiert?<<, fragte Chazz fassungslos.

Die Augen der beiden waren geöffnet – sie lebten, sie atmeten!

>>Sie haben euch besiegt.<<, sagte Jaden mit einem Seitenblick auf Rechal und das Mädchen.

Atticus konnte nur schwach nicken.

>>Ja, wir haben sie besiegt, Jaden. Und – wir haben sie am Leben gelassen! Jedoch nur um ihnen zu zeigen, dass ihre Wunderkinder leichter zu brechen sind als ein Streichholz!<< Rechals Stimme hallte durch den Raum.

Chazz stand auf. >>Was soll das heißen?<<

Das Mädchen lachte auf. >>Najar, die beiden Schwäschlinge ‘aben ihr Ende kommen sehen, da begannen sie, von eusch zu prahlen, eusch, den besten Duellanten eurer Schule.<< Das Mädchen hatte eine unangenehme Stimme, und einen schrecklichen Akzent.

Jaden stutzte. Zane und Atticus hatten von ihnen behauptet, die besten Duellanten zu sein?

>>Ich habe ihnen versucht zu erklären, dass du niemals stärker als sie sein könntest, Jaden, aber sie behaarten darauf. Also musste ich ihnen zeigen, was davon kommt zu Unrecht zu prahlen.<< Rechal hob die Arme und schüttelte grinsend den Kopf.

<Besser als Zane und Atticus? Das ist doch ein Witz! Atticus hab ich schon geschlagen, aber Zane konnte ich nie erreichen!> Jaden ballte die Fäuste und schlug sie mit voller Wucht auf den Boden. Die Erschütterung erfolgte bis in die Verletzungen der Schultern, was ihn aufstöhnen ließ.

Chazz beugte sich über ihn. >>Was ist mit dir los?<< fragte er verwirrt.

In diesem Moment hatte der Schmerz schon eine Stufe erreicht, wo ein normaler Mensch fast gesagt hätte: >>Es geht zu Ende...<<, oder ähnliches, doch Jaden ließ sich nicht unterkriegen. Er stand auf, und ließ sich durch Chazz‘ besorgte Blicke nicht ablenken.

>>Wer bist du eigentlich wirklich?!<<, rief er zu dem Blonden auf der roten Seite hinüber.

Rechal lachte auf.

>>Ich? Na, ich bin Soleil, Le Menteur! Du kennst mich doch...<<, lachte er als hätte Jaden gefragt was ein Baum sei. Das Mädchen stimmte mit ein, und Rechal räusperte sich. >>Und, wenn ich vorstellen darf – Amíe, La Lune.<<

>>Seine Schwester, hätte ich mir ja denken können.<<, knurrte der Schwarzhaarige. Jaden fand das zu krass. Wie konnte Chazz, wenn er ihn ansah, so viel Besorgnis mit seinen Blicken ausdrücken, und wenn er Rechal ansah so viel Hass vermitteln, wenn diese Blicke nur Sekunden auseinander lagen? Er sah Chazz an und seufzte. Plötzlich merkte er, dass seine Wunde wieder stärker blutete. Er musste sich beeilen.

>>Und was wollt ihr eigentlich?<<, rief er wieder.

>>Was wir wollen?<<, fragte Rechal und lachte seine Schwester an. >>Na was wohl? Die besten Duellanten aller Zeiten werden! Und mit unserem System, können wir es schaffen, nein, wir werden es schaffen!<<

>>Er ist total verrückt.<<, stellte Chazz fast sachlich fest.

>>Wenn wir eusch besiegt ‘aben, dann können wir tun, was wir wollen! Die Schüler dieser Akademie können nischt gewinnen. Kein Einsiger.<<

>>Irrtum!<< Jaden sah überrascht zu Chazz. >>Es können sogar zwei!<< Eigentlich hatte er selbst genau das gerade sagen wollen.

Wieder lachten Rechal und Amíe im Chor. >>Vergesst es! Wenn wir euch aus dem Weg haben, gehört die Akademie uns, und wir werden hier die besten Duellanten für unsere Duelle ausbilden! Und wer zu schwach ist – naja, der stirbt halt!<< Rechal hatte so ein breites Grinsen im Gesicht, dass Chazz ihm überaus gerne sofort eine in die Fresse geschlagen hätte.

>>Duellieren wir uns!<<, rief er laut.

Jaden hielt den Atem an. >>Meinst du, du packst das?<<, fragte er seinen Freund.

>>Meinst du, Du packst das?<< Skeptisch sah Chazz Jaden an. Jaden atmete tief durch, und trat in einigen Metern Abstand zu Chazz Rechal gegenüber.

>>Wählt eure Karten!<<, rief Rechal laut. Vor allen Vieren erschien eine laufende Fläche an Karten. Sie tippten die Karten, die in ihrem Deck vorkamen an, und die Daten wurden in ihr Armband eingelesen, dass sie an die Arena übermittelte. Dann erschien vor allen vier ein virtuelles Blatt, dass normal nur sie einsehen konnten.

>>Die Reihenfolge ist Chazz, Amíe, Jaden und dann ich!<<, verkündete Rechal. >>Alles ist... erlaubt.<< Aus seinem Mund klang der Satz ziemlich ironisch klingend.

>>Fang an.<<, sagte Jaden zu Chazz, welcher gar nicht mit dem System vertraut war, was man bei Jaden allerdings nach einem Reality-Duel auch noch nicht wirklich sagen konnte.

Chazz hatte alle Karten aus seinem bewährten Drachen-Ojama-Deck zusammen gestellt, und sein erstes Blatt war gut.

>>Ich spiele Bewaffneter Drache Level 3!<<, rief er, und die Karte erschien ohne ein weiteres Zutun seinerseits im Verteidigungsmodus auf dem Feld. >>Zusätzlich lege ich zwei Karten verdeckt! Das war’s.<< Chazz beendete seinen Zug, und Amíe begann ihren.

>>Isch spiele Blanche Neige, oder auch das Schneewittschen!<< Amíe beschwor eine kleine zierliche Gestalt in einem langen Gewand. Auch ihr Monster war im Verteidigungsmodus. >>Und isch lege vier Karten verdeckt. Isch beende.<<

Jaden schluckte. Vier verdeckte Karten? Hundert Pro Fallen uns Sonstiges.

>>Ich spiele Bubbleman im Verteidigungsmodus! Und wenn Bubbleman allein auf meinem Feld ist, darf ich zwei Karten ziehen!<< Seine Fusionskarte! <Super!>, dachte sich Jaden sofort.

>>Und dann rüste ich ihn mit Bubblestrahler aus, der seine Angriffspunkte um 800 erhöht. Dann setzte ich noch eine Karte verdeckt. Ich bin fertig!<< Jaden warf einen Seitenblick auf Chazz. Irgendwie schien seinem Freund nicht wohl zu sein.

Rechals Zug. >>Ich beschwöre meinen Geist aus der Unterwelt Im Angriffsmodus!<< Auf Rechals Spielfeld erschien lediglich ein kleiner schwarzer Schatten. >>Und damit beende ich auch schon meinen Zug.<< Rechal grinste, was nichts Gutes verhieß.

Chazz war dran. >>Erstmal opfere ich ein Monster aus meinem Blatt, um meinen Bewaffneten Drachen Level 3 zu Level 5 aufsteigen zu lassen!<< Eine Karte verschwand und aus dem kleinen Drachen auf Chazz‘ Feld wurde ein größerer. >>Dann beschwöre ich Phantomdrachen!<< Neben dem aufgelevelten Drachen erschien ein kleiner grüner Drache, an den Chazz glaubte. >>Und nun greife ich mit meinem Bewaffneten Drache Level 5 dein Schneewittchen an!<< Chazz blies zum Angriff, und der Drache feuerte eine Salve auf die kleine Gestalt, die bis dato Amíes einzigen Schutz darstellte. Die Kreatur namens Schneewittchen verschwand vom Feld, was Amíe jedoch keine Lebenspunkte kostete, da ihr Monster im Verteidigungsmodus gewesen war.

>>Und als nächstes wird mein Phantomdrachen dich direkt angreifen!<<

Jaden hielt die Luft an. Es war mehr als riskant bei den vier verdeckten Karten, und Rechal könnte sein Monster vor schicken, aber er selbst hätte schließlich auch so gehandelt.

Der kleine grüne Drachen flitze rüber zu Amíe, doch wie Jaden es erwartet hatte schickte Rechal seinen Geist aus der Unterwelt: >>Geh dazwischen!<<

Der Drache warf sich in den Schatten, der ihn umhüllte, aber schließlich verschwand.

>>Ein schlechter Zug! Wenn Geist aus der Unterwelt vernichtet wird, wird die Differenz seiner Verteidigungspunkte und den Angriffspunkten seines Angreifers allen gegnerischen Spielern angerechnet. Oder kurz: Ihr verliert beide 1700 Lebenspunkte.<<

Rechal verlor 1200 Lebenspunkte, da sein Monster im Angriffsmodus nur 500 Angriffspunkte hatte, und zuckte nicht einmal. Chazz allerdings spürte zu ersten Mal die Schmerzen eines Reality-Duels. Es fühlte sich an, als würde der Geist aus der Unterwelt sich um ihn winden und schlingen wie er es zuvor bei seinem Phantomdrachen getan hatte, und er bekam keine Luft mehr. Seine Muskeln fühlten sich an, als würden sie brennen, und er war nicht einmal in der Lage, zu schreien.

Jaden hingegen brach sofort in die Knie, und kämpfte mit den Schmerzen in seinem Oberkörper. Seine Lungen brannten höllisch, er bekam schlecht Luft und seine Schultern stachen beide.

Endlich atmete Chazz auf. Die Taubheit seiner Muskeln brachte ihn fast zum Fallen, und in seinen Augen stachen Tränen. Er sah zu Jaden rüber, der immernoch kniete. Es sah nicht so aus, als würde er so schnell wieder hoch kommen.

>>Isch bin dran! Und isch spiele eine meiner verdecken Karten: Schrei der Untoten. Damit kann isch mein Schneewittschen wieder aufs Feld holen. Und als näschtes opfere ich es, um Feenkönigin zu rufen!<< Die erneut erschienene Gestalt löste sich auf, und ein Abbild einer großen Frau mit weißen Flügeln erschien an ihrer Stelle.

>>Und jetst greife isch mit Feenkönigin deinen Phantomdrachen an! Los, Attacke!<< Amíe hetzte ihre Königin auf Chazz‘ Monster, was zersplitterte und wodurch er 300 Lebenspunkte verlor. Es war ein Gefühl, als würde man von etwas erdrückt werden, was Chazz schon von vorhin kennen gelernt hatte.

Schließlich war Jaden am Zug, doch nichts passierte. Chazz sah den Jüngeren an. Immernoch kniete er auf dem Boden der Arena und atmete schwer. >>Alles klar bei dir?<<, fragte er mehr als nur besorgt. Irgendwie wurde ihm in diesem Moment klar, dass er das alles zu einfach genommen hatte. Er hatte diese Art von Duell als schlechten Witz gesehen, bei dem es vielleicht drei Kratzer gäbe, und etwas Kribbeln im Körper. Doch Jaden am Boden zu sehen, ließ ihn der Wahrheit ins Gesicht blicken. >>Sag was!<<, bat er.

Jaden regte sich, und sah auf. Seine Wangen lagen in einem satten rot, und immernoch war er am keuchen. Was Chazz auch nicht mehr für möglich gehalten hatte, passierte. Jaden stand auf. Zwar brauchte er einen Augenblick, um ins Gleichgewicht zu gelangen, und dann atmete er tief durch.

>>Los geht’s.<<, begann er. >>Ich beschwöre Elementarheld Burstina Trix im Angriffsmodus, in den ich auch Bubbleman versetze. Als nächstes spiele ich die Feldzauberkarte Wolkenkratzer!<<

Um das Feld erschienen wie aus dem Nichts unglaublich viele Wolkenkratzer, die das Spielfeld in ein nächtliches New York verwandelten.

>>Wenn Wolkenkratzer draußen ist, werden jedem Elementarhelden 1000 Angriffspunkte angerechnet, falls er ein stärkeres Monster angreift. Also los, Bubbleman, attackiere Feenkönigin!<< Durch den Bubblestrahler schoss eine gewaltige Fontäne auf die Feenkönigin, welche zerbarst und Amíe 600 Lebenspunkte kostete.

>>So, du hast die Spesialfähigkeit meiner Feenkönigin aktiviert! Falls sie vernichtet wird und ich mehr als 500 Schadenspunkte einstecken muss, wird dem Spieler Angriffssahl des angreifenden Monsters abgesogen! Und das wären dank des Powerschubs deines Wolkenkratsers glatte 2600! Wie dämlisch kann man sein?!<< Amíe lachte mit ihrem unerträglichen Lachen, Rechal grinste, und Chazz musste entsetzt sehen, wie die Attacke seines eigenen Monsters Jaden schonungslos zu Boden schleuderte. >>NEIN!!<<, schrie er auf.

 
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